Wenn die Waffen schweigen. Versöhnung initiieren nach (Bürger-)Kriegszeiten (in englischer Sprache, mit Übersetzung)
Impulsvortrag von Stanley Henkeman, Direktor des „Instituts für Gerechtigkeit und Versöhnung“ in Kapstadt/Südafrika
Wie schafft man einen unwiderstehlichen Impuls für den Frieden und startet einen Prozess der gegenseitigen Annäherung?
Wie bringt man verfeindete Parteien an einen Tisch - und hält sie dort? Wie initiiert man Multi-Stakeholder-Dialoge? Wie institutionalisiert man Versöhnungsprozesse?
Was sollte man bei den verschiedenen Ebenen des Engagements beachten: politische Ebene, Gemeinschaftsebene und persönliche Ebene?
Musik: Christian Gayed
Stanley Henkeman
Der Direktor des „Instituts für Gerechtigkeit und Versöhnung“ in Kapstadt/Südafrika ist gefragter Mediator und Mitglied des Lenkungsausschusses des Anti-Rassismus-Netzwerks von Südafrika. Nach einer Herztransplantation wurde er Vorsitzender des Südafrikanischen Sportlerbundes der Menschen mit Transplantationen und hält im Transplantierten-Sport die Landesrekorde über 100 m, 200 m und im Weitsprung. Seine Arbeit am Institut für Gerechtigkeit und Versöhnung sorgt international für Aufmerksamkeit und trägt maßgeblich zur Entwicklung eines solidarischen, fairen und inklusiven Südafrika bei.
"Um sich positiv zu entwickeln zu können, muss jedes Individuum, jede Gesellschaft und jeder Staat Gewalt, Ausgrenzung und Hass durch Inklusion, Frieden und Versöhnung ersetzen."
Ewald Lienen
Der ehemalige Fußballprofi bestritt über 500 Fußballspiele in der 1. und 2. Bundesliga und wurde mit Borussia Mönchengladbach Vizemeister und UEFA-Pokal-Sieger. Als Trainer arbeitete er unter anderem bei Hansa Rostock und dem 1. FC Köln, bei Hannover 96, 1860 München und dem FC St. Pauli sowie in Spanien, Griechenland und Rumänien. Über den Spielfeldrand blickte der politisch engagierte Lienen schon immer hinaus. In den 80er-Jahren schloss er sich der Friedensbewegung an und beim FC St. Pauli unterstützt er unter anderem die Initiative "Viva con Agua", die sich für den weltweiten menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt.
"Wo es in unserer Gesellschaft an sozialen Kompetenzen, an Fairness und Achtsamkeit fehlt, könnte der Sport wertvolle Basisarbeit leisten und zu einem Verständnis für Demokratie und Gerechtigkeit beitragen."
Flavia Kleiner
Die Co-Präsidentin und Mitbegründerin der Schweizer Polit-Bewegung „Operation Libero“ studiert Europäische Zeitgeschichte und Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg. Ihr politisches Engagement begann, als die rechtspopulistische Schweizerische Volkspartei (SVP) ihre „Initiative gegen Masseneinwanderung“ durchsetzen konnte. Als die SVP 2016 auch eine „Durchsetzungsinitiative“ verabschieden wollte, wurde Flavia Kleiner zum Gesicht einer breiten zivilen Bewegung, die sich schließlich überraschend gegen die SVP durchsetzen konnte. Flavia Kleiner, Jahrgang 1990, gehört keiner Partei an. Mit „Operation Libero“ setzt sie sich unter anderem für eine Revision des Schweizer Asylgesetzes ein.
"Wir engagieren uns für eine Schweiz, die kein Freilichtmuseum ist, sondern das Chancenland des 21. Jahrhunderts."
Prof. Dr. Stephan Rammler
Der Professor für Transformationsdesign und Zukunftsforschung an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig arbeitet in den Bereichen Mobilitäts- und Zukunftsforschung, Verkehrs-, Energie und Innovationspolitik. Er studierte Politikwissenschaft und Ökonomie und promovierte am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Der Träger des „ZEIT WISSEN Nachhaltigkeitspreises“ beschäftigt sich unter anderem mit Fragen kultureller Transformation, zukunftsfähiger Umwelt- und Gesellschaftspolitik und mit den Herausforderungen und Chancen für die zukünftige Entwicklung ländlicher Räume.
"Wir erleben gerade eine kulturelle Urbanisierung ländlicher Räume und die Entstehung vielfältiger Zukunftsbilder."
Arne Frercks
Der Komponist, Musiktherapeut und Heilpraktiker beschäftigt sich seit rund 35 Jahren intensiv mit Musik und beherrscht zahlreiche Instrumente. Er war Straßenmusiker, Mitglied diverser Bands und arbeitet als Musiktherapeut mit geistig beeinträchtigten Menschen, sowie Kindern und Jugendlichen. Er erforscht seit vielen Jahren die heilsame Kraft von Klang und Musik auf das menschliche Nervensystem. Der Mitbegründer des Vereins "Tikibaboo e. V.", der gemeinsame Musik- und Kunstprojekte von Menschen mit und ohne Behinderung organisiert und fördert, ist Vater von zwei Jungen und lebt in Schleswig.
>> Für weitere Informationen zu Arne Frercks Komposition hier klicken. <<
"Musik besitzt eine therapeutische Kraft."
Christian Gayed
Der Dirigent, Komponist, Kontrabassist und Musikpädagoge studierte Schulmusik und Kontrabass. Er ist Gründer und künstlerischer Leiter der Orchesterwerkstatt "norddeutsche sinfonietta", die einen Repertoire-Schwerpunkt auf zeitgenössische Musik aller Stilrichtungen legt. Darüber hinaus betreut er innerhalb der Studienvorbereitungen des Landesverbands der Musikschulen unter anderem den Theorieunterricht. Er komponierte eine Reihe von Auftragswerken, ist ein gefragter Arrangeur und instrumentierte verschiedene Orchester-Liederzyklen. Christian Gayed lebt in Rendsburg.
www.norddeutsche-sinfonietta.de
"Wo sich Utopien als Motor um die Entwicklung von Lebens-Werten bemühen, kann Musik begleitend als Katalysator dienen."
Moxi Beidenegl
Die argentinische Komponistin, Sängerin und Performerin studierte Gesang und Soziologie in Buenos Aires sowie Multimediale Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Sie tritt in eigenen Stücken mit dem Schwerpunkt Gesang und Live-Elektronik auf. Darüber hinaus verknüpft sie den Tango als Musik ihrer Heimatstadt mit zeitgenössischen Kompositionen. Als Sängerin ist sie z. B. auf der 2017 erschienenen EP "Otro lugar / otro tango" zu hören. Als Komponistin schrieb sie Original-Musik für Tanzperformances, Klanginstallationen, Ausstellungen, musikalische Hörspiele und Filme.
Musik beinhaltet die Intention mit den Umwelten zu kommunizieren, auf sie zu reagieren und mit ihnen zu interagieren.
Nathalie Fey Yen Herres
Die Kompositionspädagogin arbeitet seit 2013 als Lehrerin für Musiktheorie und Komposition an der Musikschule Lauffen am Neckar. Bevor sie an der Musikhochschule Lübeck Komposition studierte, erwarb sie als Stipendiatin der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ zunächst ihr Diplom in Biochemie. Als Komponistin schreibt sie vorwiegend Kammermusik kleiner Besetzung. Ihre Werke wurden in Phnom Penh, Italien, Georgien und deutschlandweit in Konzertreihen und auf Festivals aufgeführt. Darüber hinaus arbeitet sie als Darstellerin in musiktheatralen Werken und veröffentlicht didaktische Literatur.
"Musik öffnet Räume der Phantasie, die jeder frei ausgestalten darf. Es gibt kein richtiges oder falsches Bild, sondern nur ein Sich-Einlassen oder ein Sich-Nicht-Einlassen."